Die Konditionierung beim Hund
Die Konditionierung beim Hund meint, dass der Vierbeiner im Rahmen seiner Erziehung mittels positiver Verstärkung an die erwünschten Verhaltensweisen herangeführt wird.
Die klassische Konditionierung beim Hund
Die klassische Hundeerziehung nutzt die natürlichen Reflexe des Tieres und verstärkt dieses, indem sie die Gewohnheiten des Tieres ausnutzt. Das klassische Beispiel für die Konditionierung beim Hund durch die Ausnutzung der angeborenen Reflexe stellt das Leckerli aus einer Plastiktüte dar. Nach kurzer Zeit verbindet der Hund das Rascheln einer Tüte mit einem solchen und kommt angelaufen, sobald er das entsprechende Geräusch hört.
Wenn die erwünschte Konditionierung beim Hund im Gehorchen auf ein Kommando besteht, muss der Vierbeiner zunächst eine Verknüpfung zwischen dem Kommando und dem geforderten Verhalten erlernen. »Bei Fuß« gehört für Welpen zu den am leichtesten erlernbaren Kommandos, da die jungen Hunde sich auf unbekanntem Terrain ohnehin von sich aus in unmittelbarer Nähe des Herrchens aufhalten. Die Konditionierung beim Hund auf diesen Befehl erfolgt, indem der Mensch ihn äußert, obgleich das Tier auch ohne Ansprache bei Fuß läuft. Der Hund wird diesen Befehl verinnerlichen und auch als erwachsenes Tier, das sich beim Laufen ohne Leine naturgemäß immer wieder ein paar Schritte vom Menschen entfernt, gehorchen. Belohnungen fördern und beschleunigen die einzelnen Lernschritte bei der Konditionierung des Hundes.
Das Lob in der Hundeerziehung
Die Konditionierung beim Hund gelingt schneller, wenn das Training mit Belohnungen durch Worte und Leckerlis verbunden wird. Anfangs bekommt der Vierbeiner bei jeder gelungenen Übung eine Belohnung mit Worten und einem Leckerli. Im Laufe des Trainings werden die Leckerlis reduziert, sodass die Anerkennung überwiegend in der Form eines Lobes erfolgt. Ebenso als Belohnung empfindet der Hund das Streicheln nach einer erfolgreichen Übung. Wenn der Mensch zusätzlich zum verbalen Lob immer weitere Verhaltensweisen wie das Schnalzen mit der Zunge oder das Klatschen in die Hände zeigt, stellen diese für den Vierbeiner ebenfalls eine Form der Belobigung dar. Diese Erscheinung bildet ihrerseits einen Teil der Konditionierung beim Hund.
Operative Konditionierung
Diese Form der Konditionierung beim Hund belohnt zufällig vom Vierbeiner gezeigte Verhaltensweisen. Wenn er sich hinsetzt und eine Belohnung erhält, lernt er, dass diese Form des Verhaltens erwünscht ist. Unerwünschte Verhaltensformen erkennt der Hund hingegen an der ausbleibenden Belohnung.
Die systematische Desensibilisierung in der Erziehung des Hundes
Die Konditionierung beim Hund führt nicht nur zum Einhalten der erwünschten Verhaltensweisen, sondern auch zum Erlernen von Ängsten oder gar Aggressionen. Für diese ist eine systematische Desensibilisierung erforderlich, die dem Hund zeigt, dass sein Verhalten weder erforderlich noch erwünscht ist. Der Vierbeiner soll durch stetiges Wiederholen lernen, dass die scheinbar gefährlichen Situationen in Wirklichkeit harmlos sind. Auch die systematische Desensibilisierung lässt sich leichter erlernen, wenn die einzelnen Übungen mit kleinen Belohnungen oder anderen positiven Erfahrungen verbunden werden.