Hundeerziehung – Das Kommen auf Zuruf

Das Zusammenleben mit dem Hund wird maßgeblich davon bestimmt, wie gut das Tier hört. Auf ein Rufen sollte der Hund folgen – doch wie können Sie ihm klarmachen, dass er nicht weiter seiner eigenen Wege gehen darf, sondern zu Ihnen kommen soll?

Übung beim Spazierengehen
Nutzen Sie den so genannten Folgetrieb des Hundes und gehen Sie dafür täglich spazieren – in einer Umgebung, die der Hund eben noch nicht kennt und in der er sich nicht ohne Weiteres zurecht finden kann. Der Welpe fühlt sich dort nicht sicher und wird sich an Ihnen orientieren. Nehmen Sie die Leine ab und gehen los. Wichtig ist, dass Sie gute Laune verbreiten, so wird auch der Hund fröhlich sein und folgen. Wechseln Sie oft die Richtung. Gehen Sie dafür einige Schritte – der Hund folgt – und wechseln Sie dann die Richtung. In dem Moment, in dem Sie wechseln und der Hund Ihnen folgen möchte, sollten Sie das Kommando aussprechen. Das kann „Komm“ lauten oder auch „Hier“ – wichtig ist nur, dass immer das gleiche Kommando benutzt wird. Folgt der Hund, sollten Sie ihn ausgiebig loben, mit Worten und mit Leckerli. Außerdem sollten Sie ihn am Halsband halten, damit er nicht sofort wieder kehrt macht und eine Erkundungstour einlegt. Wenn Sie aufstehen und wieder losgehen, lassen Sie den Hund frei und benutzen wieder ein Kommando. „Lauf“ ist hier angebracht.
Wiederholen Sie diese Übung bis zu zwanzig Mal pro Übungseinheit, also bei jedem dieser Spaziergänge.

Übung durch Verstecken
Nicht jeder Hund folgt fröhlich dem Ruf seines Besitzers, in dem Falle funktioniert die oben dargestellte Übung weniger gut. Gehen Sie dafür in einem Gelände spazieren, in dem sich gute Versteckmöglichkeiten bieten, wie Bäume oder Sträucher. Nehmen Sie den Hund von der Leine und verstecken sich – allerdings so, dass Sie selbst den Hund jederzeit sehen können. Der Hund wird schnell merken, dass er plötzlich allein ist und beginnen, Sie zu suchen. Lassen Sie ihn einige Zeit suchen, so merkt er, dass er Sie stets im Auge behalten sollte, damit Sie eben nicht einfach verschwinden können. Rufen Sie ihn dann mit einem festen Kommando. Findet der Hund Sie, loben Sie ihn ordentlich. Es kann allerdings auch vorkommen, dass der Hund Sie nicht gleich findet, dann sollten Sie aus Ihrem Versteck hervorkommen und den Hund noch einmal rufen. Auch dann gibt es bei Befolgen des Kommandos ein ausgiebiges Lob.
Diese Übung sollte ebenfalls bis zu zwanzig Mal wiederholt werden. Auch dann, wenn sich Erfolge einstellen, sollte das Gelernte stets mit Übungen gefestigt werden.